Leseprobe zu Computerdiktatur

© Sydia Production




Vorwort
»Computerdiktatur« ist die Fortsetzung von »Krieg ums Internet«.
Die Menschheit von Computerprogrammen beherrscht. Software, die ursprünglich zur »Big Data« Analyse entwickelt wurde, um Entscheidungsträger (Politiker, Manager, Militär, und so fort) bei komplexen Szenarien zu beraten. 
Die Programme zur Analytischen Entscheidungs Beratung, kurz ANEBs, sind weder gut noch böse. Sie sind auch nicht intelligent. Sie erledigen einfach ihre Aufgabe. Sie tun, wofür die Menschen sie geschaffen haben. Sie werten alle verfügbaren Daten aus und berechnen was für die Menschheit als ganzes am besten ist. Sie machen Vorschläge, über die die Menschen abstimmen und auswählen können, was sie davon umsetzten, möchten.
Doch mit der Zeit haben sich die ANEBs verselbständigt. Kaum jemand kann die Vorschläge noch nachvollziehen. Trotzdem werden sie weiterhin umgesetzt. Die Menschen sind abhängig geworden, ohne es zu merken. Heimlich, still und leise breitet sich eine Diktatur aus.

Nach einem weltweiten elektromagnetischen Impuls (EM) zur Terrorabwehr muss die Ordnung so schnell wie möglich wieder hergestellt werden. Da aber die staatlichen Organe nur bedingt einsatzfähig sind, übernehmen die ANEBs vollständig die Kontrolle und geben direkt Anweisungen.

Sam und Seine Freunde hatten sich vor dem EM in einem Atombunker in Sicherheit gebracht. Nach einem Raketentreffer sind sie dort verschüttet und brauchen mehrere Monate, bis sie sich aus ihrem Gefängnis befreien können. Danach finden sie eine Völlig veränderte Welt vor.
Das ist das Ausgangszenario für die »Computerdiktatur«.
Ach ja, noch etwas. Meine Geschichte spielt sowohl in der realen als auch in der virtuellen Welt. Der Übergang ist manchmal fließend. Um das nachvollziehbar zu machen, verwende ich für meine Protagonisten normale Namen, wenn sie sich in der Realität befinden und Pseudonyme in der virtuellen Welt.
Sam Lee ist CycloneB
Vilca Tomaček ist Phire
Urs Schweizer ist Arnold
Aya Cheng ist Autoxa
Paul Berger ist Zero

1.  Todesstrafe
Sam und Vilca kommen spät abends in den Bunker zurück. »Na endlich«, sagt Paul, dem sie als Erstes begegnen. Vilca schaut ihn irritiert an. »Du wusstest doch, dass wir aufgehalten wurden. Wir haben doch über Funk Bescheid gegeben.«
»Ja schon, sagt Paul. Trotzdem habe ich mir nach all den Überfällen Sorgen gemacht.«
»Zum Glück gab es keine weiteren Zwischenfälle. Habt ihr uns noch was vom Essen übriggelassen?«, fragt Sam. »Ich habe Hunger wie ein Bär.«
»Es ist noch genug da«, ruft Urs aus dem Gemeinschaftsraum des Bunkers. »Ihr müsst es euch nur aus der Küche holen.« Während er das sagt, kommt ihnen Aya entgegen und verdreht die Augen. »Urs hat mal wieder seinen sozialen Tag. Ihr müsst müde sein. Geht schon mal rein, Paul und ich bringen euch was zu essen.«
Urs brennt darauf, die Abenteuer von Sam und Vilca in allen Einzelheiten zu erfahren. Die Stelle mit den Tarnmänteln interessiert ihn ganz besonders. »Ha, sie funktionieren also.«
Sam spielt den Beleidigten. »Natürlich funktionieren sie. Ich habe sie schließlich gebaut.«
Urs lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. »Daran besteht für mich kein Zweifel. Aber, dass jemand in weniger als einen Meter Abstand an einem vorbeiläuft und trotzdem nichts bemerkt, ist fantastisch.« Urs grinst vor Freude über das Ganze Gesicht.
Danach wird es still. Schließlich unterbricht Paul das Schweigen. »Und wie geht’s jetzt weiter?«
»Tja«, sagt Sam. »Ich fürchte, früher oder später müssen wir herausfinden, was wir machen wollen. Wir haben das jetzt lange genug vor uns hergeschoben.«
»Ich will zurück nach Berlin«, sagt Vilca unvermittelt. »Ich will nicht in diesem Bunker versauern.«
»Hier haben wir aber alles, was wir brauchen. Das reicht für die nächsten 50 Jahre«, sagt Sam vorsichtig. »Du hast doch gesehen, wie angespannt die Lage allein schon in den umliegenden Dörfern ist. In Großstädten wie Berlin wird sie noch viel schlechter sein.«
Vilca bekommt Unterstützung von Urs. »Ich halte das auf Dauer auch nicht aus. Wenn wir konzentriert brainstormen, finden wir vielleicht eine Lösung, wie wir das alles hier unbemerkt nach Berlin bringen können.«
Aya wirft ihm einen skeptischen Blick zu. »Du glaubst doch nicht im Ernst, dass wir Vorräte für die nächsten 50 Jahre heimlich da hinbringen können? Selbst wenn, stell Dir vor was passiert, wenn das rauskommt. Auf das Horten von Lebensmitteln in dieser Größenordnung steht die Todesstrafe.«
Sam muss unwillkürlich in die Richtung ihrer Vorratskammer blicken. »Du hast Recht Aya, aber es spielt keine Rolle, wo die Vorräte aufgehoben werden.«
Aya wird blass. Ihr wird bewusst, dass sie de facto bereits im Konflikt mit dem Gesetz stehen. »Wir müssen mit den Behörden reden. Die sollen das Zeug abholen. Ich habe keine Lust, deswegen hingerichtet zu werden«, sagt sie entschieden.
Urs schüttelt den Kopf. »Einfach so alles weggeben? Und wovon sollen wir dann leben? Du hast doch die Leute in den Dörfern gehört. Das Letzte, was die brauchen, sind noch ein paar mehr zum Durchfüttern.«
Aya sieht etwas verunsichert aus. »Sie werden uns doch sicher einen fairen Anteil lassen, oder?«
Das Schweigen in der Runde spricht Bände. Schließlich wird es von Sam durchbrochen. »Nach allem was wir bisher wissen, ist mir da zu viel Willkür im System. Erinnert euch daran, was die beiden Bauern sagten. Das System von Arbeitssoll und Zuteilung ist undurchsichtig. Keiner versteht es. Weiter ist da die Sache mit der Stadt, in der Vilca und ich waren. Dort haben die Polizei und die lokalen Banden zusammengearbeitet. Aya hat recht. Wir müssen mit den Behörden sprechen. Aber hier ist mir das zu unsicher. Ich schlage deshalb vor, wir nehmen mit Berlin Kontakt auf.«
»Mit der Regierung?«, fragt Paul. »Wen willst du denn da anrufen? Ich weiß, du kennst eine Menge Leute, aber das sind doch alles Politiker. Denen kann man nicht trauen.«
»Stimmt«, sagt Sam trocken. »Mit denen zu sprechen wäre mir aber auch nicht im Traum eingefallen. Ich habe eher daran gedacht unsere guten Kontakte zur Cyberterror-Abwehr, zu nutzen.«
...


2.  Wir fahren nach Berlin!
Die Freunde brauchen fast zwei Tage, bis sie einen Kontakt herstellen können. Am Ende gelingt ihnen eine Verbindung über Satellit in der VR mit ProxyClobber. Sie sitzen auf der Veranda einer netten Strandbar an einem karibischen Strand mit schneeweißem Sand und der obligatorischen Palme. Deren Aufgabe ist es, waagrecht aus dem Boden zu wachsen, um dann über dem Wasser in die Höhe zu schießen. »Natürlich können wir Leute mit euren Fähigkeiten hier brauchen«, sagt der Agent. Im wirklichen Leben heißt er Werner Hofer. »Hier hat sich seit dem EMP einiges verändert. Am Anfang war alles Chaos aber mit Hilfe der Programme zur Analytischen-Entscheidungs-Beratung haben wir die Lage schnell unter Kontrolle bekommen.«
Seine Begeisterung scheint keine Grenzen zu kennen. »Ich sage euch, es ist unglaublich, wie effizient diese Programme sind, wenn man sie lässt. Das hätten wir schon viel früher machen sollen. All das Getue mit Demokratie, Diskussion im Parlament und Politiker entscheiden lassen, kostet nur Zeit und macht das ganze Regieren ineffizient. Jetzt werden die Entscheidungen von den ANEBs direkt umgesetzt. Das hat weltweit Milliarden Menschen das Leben gerettet.«
»Die Analytischen Entscheidungs-Beratungsprogramme treffen jetzt die Entscheidungen?«, fragt Phire ungläubig.
»Ja. Die Programme haben Zugang zu allen Daten, die irgendwo auf der Welt gespeichert sind oder gesammelt werden. Und was nicht automatisch erfasst wird, geben wir per Hand ein. Aber das ist vernachlässigbar.«
»Moment mal« wirft Phire ein. »Ist die Überwachungselektronik nicht durch den EMP zerstört worden?«
»Das ist ja das Fantastische daran« ereifert sich ProxyClobber. »Das Zeug ist so winzig, dass fast nichts davon kaputt gegangen ist.«
»Sonderbar«, meint CycloneB, wird aber von dem grimmig blickenden Arnold unterbrochen. »Das heißt, es gibt überhaupt keinen Datenschutz mehr«, platzt dieser dazwischen.
»Das ist auch gar nicht mehr nötig«, sagt ProxyClobber unbekümmert. »Die Daten bekommen doch sowieso nur noch Computer zu sehen, da die Menschen die Entscheidungen nicht mehr nachvollziehen müssen.«
»Ah ja«, sagt CycloneB trocken. »Und die Demokratie habt ihr gleich mit abgeschafft!«
»Ich weiß gar nicht, was ihr habt. Ohne die ANEBs würde immer noch Chaos herrschen. Gut, ich gebe zu, es hat ein paar Umstrukturierungen gegeben. Wir arbeiten jetzt alle zusammen, um die Befehle der ANEBs effizient umzusetzen.«
»Befehle?«, fragt Zero. »Du meinst wohl Entscheidungen.«
Ohne eine Antwort von ProxyClobber abzuwarten, stellt Arnold eine weitere Frage. »Wer ist wir?«
»Na wir alle«, sagt ProxyClobber. Die Politiker, die Parteien, Beamte, Militär, Polizei, Richter, Geheimdienste, Ministerien, Behörden, und so weiter, und so fort.«
Dann wechselte er plötzlich das Thema. »Ihr müsst nach Berlin kommen. Ich sagte schon, dass wir Leute mit euren Fähigkeiten brauchen. Ich bin mir sicher, es wird euch hier gefallen. Der Bunker ist doch so abgelegen, da wollt ihr bestimmt nicht bleiben. Wir werden euch in zwei Tagen abholen und hierher bringen. Bis dahin habt ihr Zeit, eure Sachen zu packen und euch reisefertig zu machen.«
CycloneB findet, das Ganze beunruhigend aber jetzt ist die Katze aus dem Sack. ProxyClobber weiß von ihrer letzten Begegnung, wo ihr Bunker ist, und mit diesem Treffen ist nun auch bekannt, dass sie noch am Leben sind. Egal, was sie versuchen, ProxyClobber lässt sich nicht umstimmen. Nicht einmal die Abholung können sie um ein paar Tage verschieben.
Immerhin haben sie zwei Tage, Zeit sich vorzubereiten.
***
Ein Militärkonvoi, bestehend aus mehreren LKW, Begleitfahrzeugen und mindesten einhundert Soldaten, kommt pünktlich nach zwei Tagen an. Sogar zwei Panzer haben sie dabei.
»Wie bitte?«, fragt Sam ungläubig den Major, der den Konvoi anführt. »Sie besetzen meinen Bunker und benützen ihn als Militärstützpunkt?«
»Der Bunker ist hiermit beschlagnahmt«, sagt der Offizier in befehlsgewohnten Ton. »Er ist jetzt Eigentum der Armee der Vereinigten Staaten von Europa.«
Sam verschlägt es die Sprache. Bevor jemand Urs daran hindern kann, legt dieser los. »Moment mal. Was geht hier vor? Sie können hier nicht einfach das Privateigentum von Bürgern beschlagnahmen. Das ist gegen jedes Gesetz. So war das nicht abgemacht. Ich möchte auf der Stelle ihren Vorgesetzten sprechen.«
Der Major bleibt unbeeindruckt. »Die Gesetze, die Sie meinen, gelten nicht mehr. Wir haben Ausnahmezustand. Die Armee kann jederzeit und überall beschlagnahmen, was sie für notwendig hält, um die öffentliche Sicherheit und Ordnung aufrecht zu halten oder wieder herzustellen. Und im Falle dieses Bunkers halten wir es für notwendig. Sie können gerne meinen Vorgesetzten sprechen. Wenn Sie in Berlin sind.«
Urs beginnt zu kochen. »Nein, ich möchte ihn sofort sprechen. Bevor wir ihn nicht gesprochen haben, gehen wir hier nicht weg.« poltert Urs nur mühsam beherrscht los.
»Ich habe Anweisung, Sie unverzüglich nach Berlin zu bringen. Entweder Sie verlassen den Bunker freiwillig und kommen mit als unsere Gäste oder als unsere Gefangenen. Mir ist das egal.«
Um den Worten ihres Vorgesetzten Nachdruck zu verleihen, greifen die Soldaten demonstrativ zu ihren Waffen und entsichern sie.
Aya hat Urs die ganze Zeit über beobachtet. Sie weiß, wann es bei ihm so weit ist, dass er explodiert. In so einer Situation kann ihr Freund durchaus durchschlagende Wirkung entfalten. Aber selbst wenn sie die 20 Soldaten im Gemeinschaftsraum hier unten überwältigen, warten oben immer noch die restlichen 80. Deshalb legt sie ihm entschlossen die Hand auf den Arm und schüttelt energisch den Kopf.
»Lass gut sein Urs«, sagt Sam. »Es hat keinen Zweck, mit diesen Befehlsempfängern zu diskutieren. Wir werden das in Berlin klären.« Dann wendet er sich an den Major. Bevor er spricht, mustert er ihn demonstrativ von oben bis unten. Der Offizier hat breite Schultern, ist durchtrainiert, ein paar Zentimeter größer als Sam und trägt eine Uniform mit Tarnmuster. Seine kurzgeschorenen Haare hat er mit einem grünen Barett bedeckt. »Ich protestiere offiziell gegen die Beschlagnahme meines Bunkers«, sagt Sam. »Gemäß Gesetz steht mir eine Bestätigung zu, dass der Bunker enteignet wurde«, ergänzte er.
Der Major mustert Sam genauso, wie dieser ihn vorher begutachtete. Dann greift er in seine Tasche und händigt ihm einen Briefumschlag aus. Der ehemalige Besitzer des Bunkers verzichtet darauf den Umschlag zu öffnen. Er seufzt resigniert, blickt nacheinander seine Freunde an und verlässt wortlos den Raum.
***
Während der Fahrt nach Berlin grübelt Sam die ununterbrochen darüber, was er falsch gemacht hat. Er sitzt mit Vilca und Paul in einem leicht gepanzerten, geländetauglichen PKW des Militärs und macht sich Vorwürfe. Was hatte er sich dabei eigentlich gedacht, einfach jemanden von der Cyberterror-Abwehr anzurufen und zu glauben, dass sie ihm alle Wünsche von den Augen ablesen und in ihren Kreis aufnehmen würden? Natürlich muss die Regierung Leute mit ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten unter ihre Kontrolle bringen. Er schimpft sich einen Idioten, weil er nicht vorher daran gedacht hatte.
Schließlich reißt Vilca ihn aus seinen trüben Gedanken. Sie kennt ihn zu gut und weiß genau, was in seinem Kopf vor sich geht. »Mach Dir keine Vorwürfe. Früher oder später wären wir sowieso entdeckt worden.«
»Wahrscheinlich«, bestätigt Sam. »Aber wir hätten uns Zeit lassen sollen, um uns besser vorzubereiten. Dann hätten wir eine Verhandlungsposition gehabt.«
»Meinst du?«, fragt sie ihn. »Es ist doch klar, dass es mehr oder weniger so enden muss. Selbst ohne die Enteignung des Bunkers hätten sie darauf bestehen müssen, dass wir die Lebensmittel, unsere Computer und sonstige Ressourcen hergeben.«
Sam wirft seiner Freundin einen dankbaren Blick zu, sagt aber nichts weiter. Seine Stimmung verdüstert sich umgekehrt proportional zur Entfernung vom Ziel. Er hat ein schlechtes Gefühl.
In Berlin werden sie gleich auf die ihnen zugewiesenen Zimmer im Zentralgebäude des Geheimdienstkomplexes gebracht. Sam staunt über die Größe und luxuriöse Einrichtung. Vilca und er haben eine Suite bekommen und er nimmt an, dass das für Urs und Aya ebenso ist.
Man hatte ihnen gesagt, dass es um 19 Uhr ein festliches Abendessen geben würde, und dass sie ihre Garderobe entsprechend des Anlasses auswählen sollen. Falls sie der Meinung sind, nicht über die geeignete Ausstattung zu verfügen, könne ihnen gerne geholfen werden, lässt man sie wissen. Sie haben also eine gute Stunde, um sich frisch zu machen.
»Erst beschlagnahmen sie unseren Bunker und dann geben sie uns solche Zimmer«, sagt Sam zu Vilca, die sich im Bad auszieht, um zu duschen. Einen Moment lang sieht sie ihn nachdenklich an. »Ich nehme an, die wollen etwas von uns.«
»Die haben doch schon alles«, erwidert Sam.
»Wirklich?«, fragt Vilca und sieht ihn mit einem Du-weißt-genau-wovon-ich-spreche-Blick an, über den nur Frauen verfügen.
Sam beschleicht eine dunkle Vorahnung. Wenn es das ist, was er befürchtet, befindet er sich in einer Zwickmühle. Dann fällt ihm auf, dass sie weder von Werner Hofer, noch von sonst jemand offiziell begrüßt wurden. Unwillkürlich beginnt er, sich Gedanken um mögliche Fluchtwege zu machen. Die Fenster ihrer Suite führen in einen Innenhof. Sie sind zwar nicht vergittert, aber selbst wenn es aus dem sechsten Stock nach unten schaffen, können sie von dem Innenhof aus nicht einfach aus dem Gebäude spazieren. Sie brauchen auf jeden Fall einen Plan, den sie auch noch untereinander abstimmen müssen.
Ein Klopfen an der Tür unterbricht für einen kurzen Moment seine trüben Gedanken. Jemand bringt ein Bündel mit Abendgarderobe und legt es auf das Bett. Er beachtet den Boten kaum sondern gibt sich augenblicklich wieder seinen Grübeleien hin.
»H-hm«, räuspert sich Vilca.
»H-HMMMMMM«, wiederholt sie lauter.
»Sam?«
Erst jetzt reagiert der Erfinder. Überrascht stellt er fest, dass Vilca das Bad verlassen und eines der Kleider angezogen hat. Lasziv steht sie im Raum und nutzt den seitlichen Schlitz, um ihm einen exklusiven Blick auf ihre Beine zu gewähren. »Na, wie gefalle ich dir?«, fragt sie und zieht einen Schmollmund.
»Sternchen, du siehst fantastisch aus. Neben dir verblasst selbst die Sonne. Vilca quittiert das Kompliment mit einem zufriedenen Lächeln. Der Erfinder fühlt sich ermutigt, nimmt sie in die Arme und blickt ihr tief in die Augen. Aber Vilca schüttelt den Kopf. »Hilf mir bitte mit den Haaren«, sagt sie.
Gemeinsam flechten sie ein kompliziertes Muster. Sam hat seiner Freundin schon oft dabei geholfen. Als Dank erhält er einen dicken Kuss, mehr nicht. »Du hast noch elf Minuten, um dich fertigzumachen«, verkündete sie und zeigt in Richtung Dusche. Nur ungern trennt sich Sam von dem Anblick ihrer einzigartigen Frisur.
Das Abendessen wird in einem Saal im Stil Ludwig des XIV serviert. An den Wänden hängen goldumrahmte Spiegel, von den Decken Kronleuchter und zu ihren Füßen liegt ein echtes Holzparkett. Es knarrt bei jedem Schritt so ehrwürdig, dass man ihm ein Alter von 400 Jahren gerne zugesteht. Die festliche Tafel ist für neun Personen gedeckt.
Sam und Paul tragen einen klassischen Anzug so, wie es für einen solchen Anlass erwartet wird. Beide verzichteten auf optischen Applikationen. Im Gegensatz zu Urs halten sie von solchen Dingen nicht viel. Dieser stellt das Kontrastprogramm in einer umgekehrten Farbkombination und auffälligen Extras.
Die Freunde müssen nicht lange warten, bis sie ihren Gastgeber kennenlernen. Er braucht sich nicht vorzustellen. Es ist einer der bekanntesten und beliebtesten Talkmaster des europäischen Fernsehens. Begleitet wird er von der spanischen Schauspielerin Marita Gomez und einer Dame mit brünetten Haaren in einem klassischen schwarzen Cocktailkleid. Alles an ihr ist so unauffällig, dass sie nur vom Geheimdienst sein kann. Festliche Anlässe scheinen nicht ihr Ding zu sein. Der Talkmaster stellt sie als Anna Schmidt vor.
»Eigentlich hätte ich Werner Hofer erwartet«, kommt Sam ohne Umschweife zum Punkt.
»Herr Hofer ist verhindert«, antwortet die Agentin. Dabei macht sie ein Gesicht, als ob man sie gezwungen hat, einen halben Liter Lebertran zu trinken. »Er hat mich gebeten, ihn zu vertreten. Er wird so bald wie möglich nachkommen.«
Sam will gerade etwas erwidern, als ihm Vilca die Hand auf den Arm legt und den Kopf schüttelt. »Nicht jetzt, Sam. Dafür ist später noch Zeit. Ich habe einen Bärenhunger und freue mich auf die Show. Mal sehen, was sie zu bieten haben.
Schmidt nützt die Ablenkung und verdrückt sich an das andere Ende des Tisches. Sie überlässt die Bühne den Profis vom Showgeschäft.
Mario und Marita versuchen überdreht, Stimmung zu machen. Sam riecht die faule Absicht dahinter tausend Meilen gegen den Wind. Im Gegensatz zu ihm scheinen seine Freunde die Aufmerksamkeit zu genießen. Er wirft einen kurzen Blick auf Paul, aber der hat nur Augen für Marita. Im Grunde hat Sam nichts gegen die Show, welche die Entertainer abziehen. Je mehr sie sich ins Zeug legen, umso misstrauischer wird er jedoch.
Schließlich entschließt sich Vilca, ihren Freund aufzumuntern. »Jetzt mach nicht so ein Gesicht«, flüstert sie ihm ins Ohr. »Genieß die Show und das Essen. Wer weiß, wann wir so etwas noch einmal geboten bekommen. Egal wie das hier ausgeht. Nimm, was du kriegen kannst.«
Sam weiß, dass seine Freundin recht hat, kann sich aber trotzdem nicht von seinen düsteren Gedanken lösen. In Kürze wird er eine Entscheidung treffen müssen, von der ihr Schicksal abhängt. Das verdirbt ihm den Appetit. Obwohl vor ihm ein Galadinner aufgefahren wird, das selbst vor dem EMP seinesgleichen gesucht hätte, kann er nichts davon genießen.
Schmidt sitzt steif am Tisch und spricht fast gar nichts. Was letztendlich dazu führt, dass sie in Vergessenheit gerät. Sam entgeht aber nicht, dass sie ihn und seine Freunde aufmerksam beobachtet.
Nach dem Essen beteiligt sich Vilca mit ein paar Liedern an dem Programm. Auf ihre unnachahmliche Art bringt sie schnell die Stimmung zum Kochen. Selbst Sam reißt sie damit aus seiner Trübsal. Je mehr Vilca die Aufmerksamkeit auf sich zieht, umso mehr verhärteten sich die Züge von Schmidt.
Auf dem Höhepunkt öffnet sich plötzlich die Tür und Werner Hofer tritt ein. Es wird still. Sam erkennt ihn in dem Anzug erst auf dem zweiten Blick. »Ah, der Herr Hofer. Wie es scheint, haben Ihnen die Computer auszugehen erlaubt. Wie lange dürfen Sie wegbleiben? Bis elf? Oder hat Mama Computer sie für den Verrat an uns großzügig belohnt und Sie dürfen bis Mitternacht bleiben?«
»Herr Lee, bitte. Ich habe für Sie und Ihre Freunde mehr getan, als sie sich vorstellen können.«
»Stimmt«, erwidert Sam zynisch. »Nachdem wir euren Arsch gerettet haben, hätte ich mir nie vorstellen können, dass Sie das Militär beauftragen, uns den Bunker wegzunehmen.«
Herr Lee, bevor Sie uns verurteilen, sollten sie sich unser Angebot anhören. Ich bin mir sicher, dass es Ihnen zusagt.«
»Was haben Sie schon anzubieten?«, provoziert Sam.
»Wenn ich mich nicht irre, haben Sie uns Ihre Zusammenarbeit angeboten.«
»Das war, bevor unser Bunker beschlagnahmt wurde.«
»Den Bunker hätten Sie sowieso nicht behalten können. Das muss Ihnen doch klar sein, Herr Lee. Allein der Besitz der Lebensmittel dort verstößt gegen das Gesetz. Außerdem, Ihr Talent und das Ihres Teams wären in einer so abgelegenen Gegend verschwendet. Hier in Berlin haben wir ganz andere Möglichkeiten.
Denken sie doch auch einmal an ihre Freunde. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Vilca abgeschieden in der hintersten Provinz versauern möchte. Sie braucht Öffentlichkeit und Anerkennung. Das kann ihr nur Berlin bieten.«
»Laut Gesetz kann jeder frei entscheiden, wo er leben möchte.«
Die Dinge haben sich geändert. Solchen Luxus können wir uns nicht mehr leisten. Jetzt zählen Handlungsfähigkeit und Durchsetzungsvermögen. Dafür brauchen wir ein System, das durchgehend effizient und zielorientiert arbeitet. Anders ist die Situation unter den gegebenen Umständen nicht zu kontrollieren.
Wie dem auch sei, es hat keinen Sinn, noch länger darum herumzureden. Sie sind hier, weil wir die Symbots brauchen.«
»Ihr habt doch schon alle Symbots in euren Gehirnen«, entgegnet Sam. »Noch mehr Symbots werden euch auch nicht schlauer machen.«
»Sie wissen genau, was wir wollen. Viele Symbots wurden durch den EMP zerstört. Wir haben keine Möglichkeit die Symbots zu ersetzen, da wir sie nicht herstellen oder vermehren können.
Ich gestehe, alle Welt bewundert, wie Sie das gemacht haben. Niemandem ist es gelungen, hinter das Geheimnis zu kommen. Wir brauchen diese Technologie für die direkte Verbindung zwischen dem Gehirn und Computern - mehr denn je.«
»Wozu? Für die meisten Menschen sind die Symbots jetzt nutzlos, weil sie keinen Computer haben.«
»Den werden wir ihnen verschaffen. Die ANEBs haben das bereits simuliert. Innerhalb weniger Monate können wir so viel Rechenleistung in Betrieb nehmen, dass wieder alle Menschen Zugang zu einem Computer haben. Das muss Sie doch freuen. Ich weiß genau, dass Sie das schon immer wollten.«
Urs knallt die Faust auf den Tisch, dass die Gläser klirren. »Ah, so läuft das also. Und zufällig habt ihr das Monopol, könnt immer und zu jeder Zeit kontrollieren, was die Menschen so treiben, und welche Informationen sie bekommen: der totale Überwachungsstaat.«
Hofer schaut ihn belustigt an. »Das konnten wir doch schon immer.«
Urs funkelt giftig zurück. »Wirklich? Dann hat es ja funktioniert, euch in dem Glauben zu lassen«, triumphiert er.
Hofer ignoriert die Spitze. »Glauben Sie mir. Es ist zum Wohle aller Menschen.«
»Oder zu deren Horror.«
»Alle Menschen werden glücklich und zufrieden in der virtuellen Welt leben. Ihre körperlichen Bedürfnisse werden sich auf ein Minimum reduzieren. Die ANEBs haben das genau ausgerechnet. Die zur Verfügung stehenden Ressourcen reichen in diesem Fall für etwa sechs Milliarden Menschen.«
»Und was ist mit den anderen vier Milliarden?«, fragt Sam misstrauisch.
»Für mehr reicht es leider nicht.«
Sam studiert das Gesicht von Hofer. Es ist ihm unmöglich, eine emotionale Reaktion dort zu lesen. »Und wer trifft die Auswahl?«
Der Agent starrt ihn aus eisgrauen Augen wortlos an.
Vilca begreift es als Erste. »Die Computer werden nur Menschen vom Typ B auswählen. Nur solche, bei denen die linke Gehirnhälfte dominiert und die wie ein Computer denken, werden überleben.« Sie ist blass geworden und schlägt sich die Hände vor den Mund, als ihr klar wird, dass außer Aya keiner ihrer Freunde diese Bedingung erfüllt. Auch sie nicht.«
Langsam steht sie auf. »Niemals werdet ihr die Symbots bekommen. Niemals!«, schreit sie.
Hofer ignoriert Vilca und fixiert weiterhin Sam. Ein Blick auf seine Freunde macht es diesem leicht, eine Entscheidung zu treffen. »Niemals«, sagt der Erfinder der Symbots bestimmt.
Das scheint der Moment zu sein, auf den Schmidt den ganzen Abend gewartet hat. Zufrieden steht sie auf, und brüllt. »Wachen!« Krachend schlägt die Tür auf und ein Dutzend schwer bewaffnete Polizisten stürmt herein.
»Abführen!«
...



3.  Symbots
Sam zuckt zusammen, als plötzlich die Zellentür aufgesperrt wird. Er dreht den Kopf und wundert sich, dass niemand eintritt. Soweit er es von seinem Stuhl aus sehen kann, müssen draußen mindestens vier Männer stehen. Alle bewaffnet mit einsatzbereiten Tasern. Einer von ihnen befiehlt ihm, die Hände hinter dem Kopf zu verschränken und rückwärtsgehend herauszukommen.
Sam tut, wie befohlen, obwohl er sich wundert, wie vorsichtig die Wachen sind. Er hat in letzter Zeit keinen von ihnen angegriffen. Trotzdem sind sie misstrauisch wie noch nie. Nachdem er seine Zelle verlassen hat, fesseln sie ihm die Hände auf den Rücken. Zu seiner Linken und Rechten packt ihn jeweils ein Wächter am Oberarm.
Er wird zu einem Raum geführt, der wie ein Operationssaal aussieht. Auf dem OP-Tisch liegt eine Person und neben ihr stehen eine Ärztin und ihr Assistent. Dann sind da noch Hofer und Schmidt und jemand, den Sam nicht kennt.
Die Wachen führen Sam zum Tisch: Er erschrickt, als er erkennt, wer da gefesselt liegt. Ohne Haare hat er Vilca noch nie gesehen. Auf den zweiten Blick registriert er ihre Blutergüsse und Verletzungen. Sie haben ihr ein OP-Hemd angezogen, das Arme und Beine frei lässt. Deutlich sichtbar hat sie sich mit allen Mitteln gewehrt. Jetzt versteht er auch, warum die Wachen vorhin so vorsichtig mit ihm waren. Trotz der misslichen Lage seiner Freundin muss Sam innerlich grinsen. Bestimmt hat Vilca die halbe Wachmannschaft verprügelt, bevor sie überwältigt wurde. Leider hat sie dabei auch einiges einstecken müssen. Offenbar hat sie sich zusätzlich zu den Verletzungen den linken Arm gebrochen. Zumindest ist er geschient. In dem Zustand würde sie ihn kaum einsetzen können. Trotzdem ist auch dieser Arm an den OP-Tisch gefesselt.
Ihr Kopf ist in einer Operationsmaschine fixiert, über deren Aufgabe es keine Missverständnisse geben kann. Offensichtlich hat man bereits alles vorbereitet, um sofort loslegen zu können, wenn Sam im Operationssaal eintrifft. Vilca ist unter Vollnarkose und wird künstlich beatmet.
Sam ist geschockt. Panik steigt in ihm auf. Er kann sich nur mühsam beherrschen, nicht sofort wie ein wildes Tier um sich zu schlagen. Mit ihm können sie machen, was sie wollen, aber er erträgt es nicht, seine Freundin in dieser Situation sehen zu müssen. Seine fieberhaft rasenden Gedanken werden jäh unterbrochen.
»Ich hoffe, Sie haben verstanden, dass wir es ernst meinen. Sie wissen, was wir von ihnen wollen«, sagt Schmidt. Sie hat Sam die Ganze Zeit genau beobachtet und ist dann an ihn herangetreten. Während sie spricht, tut sie einen weiteren Schritt. Sie steht jetzt direkt vor ihm und versperrt die Sicht auf Vilca. »Ich brauche nur mit dem Finger zu schnippen und der Operationsroboter beginnt mit dem Öffnen der Schädeldecke.« Dabei hebt sie ihren Arm, um Sam zu demonstrieren, dass sie das Zeichen jetzt sofort geben kann.
»Ich versichere ihnen, wenn die Operation begonnen hat, werde ich sie bis zum Ende durchziehen. Egal, was das für Folgen für Frau Tomaček haben wird. Sie haben genau eine Chance, mir zu sagen, wie das mit den Symbots funktioniert. Wenn nicht, werden wir im Gehirn Ihrer Freundin so lange graben, bis wir gefunden haben, wonach wir suchen. Danach können Sie sie gerne als sabbernde Idiotin zurückhaben.«
Mittlerweile hat Sam sich wieder unter Kontrolle. Für ihn gibt es keinen Zweifel, was zu tun ist. Allerdings braucht er eine Verhandlungsposition. Er gibt sein Bestes, die Agentin emotionslos zu mustern. Das fällt ihm enorm schwer, aber es muss sein. Ihr Dutt sieht exakt so aus wie an dem Galaabend vor ein paar Tagen. Sie ist nicht ganz schlank und fast einen Kopf kleiner als Sam. Trotzdem hat er den Eindruck, dass sie mit ihren blauen Augen auf ihn herabblickt. »Die Mühe können Sie sich sparen«, sagt Sam. »In dem Gehirn von Vilca werden Sie nichts finden. Das wissen Sie genau. Ich bin sicher, Sie haben bereits Dutzende von Gehirnen nach vermehrbaren Symbots durchwühlt.« Schmidt blickt genauso ausdruckslos zurück. Dann dreht sie sich halb zu dem Operationstisch um und macht Anstalten das Kommando zu geben.
»Schon gut, ich werde ihnen alles über die Symbots sagen, was Sie wissen wollen«, beeilte er sich zu sagen. Aus den Augenwinkeln kann Sam Erleichterung im Gesicht von Hofer sehen. Der Mysteriöse vom Geheimdienst und Schmidt sehen ihn weiterhin ausdruckslos an. Offenbar erwarten sie jetzt sofort eine Erklärung von Sam. In Anbetracht der Lage entscheidet er, ihnen eine Kurzversion zu geben.
»Die Symbots sind so konstruiert, dass der Teil, der die Vermehrung und Aktivierung ermöglicht, nach dem Andocken an einer Nervenzelle abgestoßen und vom Körper abgebaut wird. Deshalb wird man in einem Gehirn nie Symbots finden, die sich vermehren können.«
»In den Injektionsdosen, die von BLT geliefert werden, haben wir aber auch nie Symbots gefunden, die sich vermehren können oder aktivieren lassen. Trotzdem tun sie das offensichtlich im Gehirn. Wie haben Sie das hingekriegt?«, fragt Schmidt.
»Ganz einfach«, erklärt Sam. In jeder Dosis gibt es nur drei Symbots, mit diesen Eigenschaften. Alle anderen sind Attrappen. Sie sind schwer zu finden, aber es ist nicht unmöglich. Ich hätte gedacht, dass früher oder später jemand darauf kommen würde, aber allem Anschein nach ist das bis jetzt niemandem gelungen.«
»Das ist alles?«, fragt die Agentin.
»Im Prinzip schon«, antwortet Sam. Der Teufel steckt natürlich wie immer im Detail. Ich werde Ihnen alles erklären, aber es wird ein paar Tage dauern.«
»Sie kooperieren also?«, fragt der Mysteriöse, der bisher keinen Ton sagte.
»Ja, antwortet Sam. Allerdings nur unter der Bedingung, dass Vilcas Verletzungen dem Stand der medizinischen Technik entsprechend versorgt werden, wir alle in angemessenen Wohnquartieren untergebracht, und wie Gäste behandelt werden.«
»Sie sind nicht in der Position Bedingungen zu stellen«, sagt Schmidt scharf.
»Es wird Ihnen nichts anderes übrigbleiben. Sie können ihre Drohung wahr machen, Vilca den Schädel öffnen und ihr Gehirn sezieren. Allerdings nur ein einziges Mal. Danach gibt es nichts mehr, was ihr tun könnt, um mich zu irgendetwas zu zwingen«, antwortet Sam emotionslos. Er blickt starr in die blauen Augen seines Gegenübers. Nach ein paar Sekunden weiß er, dass er gewonnen hat. Die Agentin sieht zu dem Mysteriösen hinüber. Der nickt kurz mit dem Kopf. Sam entgeht es nicht, dass sie enttäuscht wirkt.
...

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